Michaela wohnt in Hamburg, Altona und ist seit 2018 ehrenamtlich für den Familienhafen tätig. Welche Erfahrungen konnte sie bisher im Kinderhospizbereich sammeln und was genau ist ihre Aufgabe?
Woher kam Deine Motivation, Dich ehrenamtlich zu engagieren?
Bevor ich beim Familienhafen angefragt habe, habe ich mich schon viele Jahre mit dem Thema „Sterbebegleitung in der Hospizarbeit“ beschäftigt. Als ich wusste, dass ich privat dem Thema 100% Aufmerksamkeit schenken konnte, wollte ich meinem Wunsch nachgehen, Menschen in nicht all zu einfachen Lebenssituationen, zu helfen/ zu unterstützen.
Wieso hast Du Dich für den Kinderhospizbereich entschieden?
Weil eine Betreuung im ambulanten Kinderhospizbereich oftmals eine längerfristige Betreuung ist und mir war es wichtig, eine Beziehung zu einer Familie/ einem Kind aufzubauen, die hoffentlich Jahre andauert!
Was machst Du als Ehrenamtliche?
Ich beschreibe es gerne kurz und knapp:
Einem Kind/ einer Familie mit meiner vollen Aufmerksamkeit (zuhören, Ausflüge machen, etc.) eine gute und fröhliche Zeit schenken.
3 gute Gründe für ein Ehrenamt im Familienhafen sind…
- Alle beteiligten Menschen sind sehr herzlich und offen!
- Die Kommunikation untereinander wird großgeschrieben
- Man wird mit nichts Allein gelassen, z.B. durch regelmäßige Zusammenkünfte, Supervision, etc.
Mein schönstes Erlebnis war…
… dass mir „meine“ Familie von Anfang an so viel Vertrauen und Freude schenkt, ohne irgendwelche Erwartungen zu haben und, dass viel Humor mit im Spiel ist.
Was hast Du im Laufe der Zeit für Dich dazugewonnen (oder dazugelernt)?
- Mich immer wieder daran zu erinnern, dass ein wertfreier Umgang mit meinen Mitmenschen ganz wichtig ist.
- Dass es immer gut ist auch in schweren Zeiten ein Lächeln / Ohr zum zuhören zu schenken.
- Es sind die einfachen Dinge im Leben, auf die es letzten Endes ankommt.
- Dass schwierige Zeiten am besten mit Humor zu überstehen sind.
- Dass das Thema Sterben in der Gesellschaft, besonders der Tod von Kindern, relativ tot geschwiegen wird – das finde ich sehr schade, da es sich um so ein wichtiges gesellschaftliches Thema handelt, welches uns alle betreffen wird.
Durch das eigene Ehrenamt habe ich mehr Berührungspunkte und kann dadurch andere daran teilhaben lassen.